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Projektende ………. und wie geht es weiter?
Neues Comenius Regio Projekt mit der türkischen Region Bursa genehmigt.
Das Projekt “Berufseinstiegshilfen für Lehrerinnen und Lehrer” ist abgeschlossen und wird mit der Vorlage des Abschlussberichts beendet sein. Da aus Zeitgründen eine umfassende Evaluation des erarbeiteten Materials nicht möglich war, hat das Staatliche Schulamt in Gießen einen neuerlichen Projektantrag im Rahmen des Programms Comenius Regio mit dem Titel “Supporting Teachers’ Professional Start at School” beim PAD in Bonn vorgelegt. Dieser Antrag wurde im Juli 2013 genehmigt, so dass noch im Herbst 2013 die Zusammenarbeit mit dem neuen Partner, der Region Bursa in der Türkei, beginnen kann.
Auf Gießener Seite werden neben dem Staatlichen Schulamt die Justus-Liebig-Universität und die Friedrich-Feld-Schule (Berufliche Schule) beteiligt sein.
Der bisherige Projektpartner, die Region Granada (Spanien), wird sich ebenfalls an der Evaluation des Materials beteiligen und gewonnene Erfahrungen in eine geplante multinationale Konferenz einbringen.
Ebenso beginnt das Department of Education von Granada ein neues Comenius-Projekt mit Rutland County Council (Oakham, Rutland, England) “Interne und externe Evaluation der Schüler in der Schule”, das Vergleichen und Austausch von Methoden und Techniken sowie als neue Alternativen zu untersuchen.
Kurzbeschreibung des neuen Projekts:
Titel: Supporting Teachers’ Professional Start at School
Aktenzeichen: REG-K-HE-TR-13-35830
Antragsteller auf deutscher Seite:
Landesschulamt und Lehrkräfteakademie – Staatliches Schulamt für den
Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis
Schubertstraße 60, 35392 Gießen
Kontakt: Herrn Rolf Heckeroth;
Rolf.heckeroth@gi.ssa.lsa.hessen.de
http://schulamt-giessen.bildung.hessen.de
Lokale Partner auf deutscher Seite:
• Friedrich-Feld-Schule, Gießen
• Justus-Liebig-Universität, Gießen
Partner-Region: Bursa Il Milli Egitim Müdürlügü, Türkei
Hier ist der Link zur Projektwebsite des neuen Projekts: Supporting Teachers’ Professional start at School
Zusammenfassung der geplanten Partnerschaft:
Im Verlauf des Comenius Regio Projekts mit Granada (Ayuda basica para profesores en su primer año laboral) entwickelte das Staatliche Schulamt Gießen gemeinsam mit seinen Partnern eine Pilotversion eines Manuals/Baukastensystems, bei dem es sich um einen Vorschlag zur Strukturierung des Berufseinstiegs junger Lehrerinnen und Lehrer handelt. Die Ausarbeitung enthält Orientierungshilfen, konkrete Handlungsvorschläge sowie Materialien, die direkt einsetzbar sind. Das erfolgreiche Projekt wurde von der nationalen Agentur PAD zum Projekt des Monats Oktober 2012 gewählt. Da eine aussagekräftige Praxiserprobung und Evaluation des Vorhabens angemessene Zeit benötigt, konnte dies während der Laufzeit des Projekts selbst nicht in Angriff genommen werden.
Überall in Europa treffen junge, frisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die gerade ihre universitäre Ausbildung absolviert und eine Praxisphase durchlaufen haben, auf unterschiedlichste Situationen bei ihrem Berufseinstieg. Gerade der Beginn der Berufslaufbahn birgt Chancen aber auch Risiken, über die sich viele Betroffene nicht im Klaren sind. Motivation und zunehmende Professionalität im Handeln gehören zu den Schlüsselqualifikationen von Lehrerinnen und Lehrern und sind mit Blick auf die Unterrichtsqualität entscheidender als andere Faktoren wie Schulgröße, Klassengröße etc (vgl. Untersuchung von Mc Kinsey u. Co.: How the world’s best performing school systems come out on top 2007). Der Berufseinstieg kann hierbei entscheidende Weichenstellungen leisten. Die Einsatzschulen sind auf diese Situation und die Erwartungen auf Seiten der neuen Lehrkraft aber auch auf Seiten des jeweiligen Kollegiums in sehr unterschiedlicher Weise vorbereitet. Die Spannbreite reicht hier vom „Sprung ins kalte Wasser“ bis hin zu geplanten und abgestimmten Einstiegshilfen.
Das bereits erarbeitete Material bietet in Form eines Baukastensystems allen Schulen die Möglichkeit, die Berufseinstiegsphase von Lehrerinnen und Lehrern bewusst zu gestalten und zu strukturieren. Das Staatliche Schulamt in Gießen/Deutschland und das Directorate of Education in Bursa/Türkei haben das Thema als ein wichtiges gemeinsames Anliegen identifiziert und vereinbart, die bereits erarbeitete Pilotversion des Manuals/Baukastensystems einer Praxiserprobung und Evaluation zu unterziehen. Ziel ist es, das vorhandene Material weiter zu entwickeln und gleichzeitig eine für beide Regionen nutzbare Grundstruktur zu schaffen. Gleichzeitig sollen im Praxistest Erfahrungen darüber gesammelt werden, wie viel Unterstützung und Begleitung Schulleitungen beim Einsatz des Manuals/Baukastensystems benötigen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Entwicklung konkreter Unterstützungsangebote einbezogen werden.
Darüber hinaus sollen die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse auch den bisherigen Projektpartnern in Granada zur Verfügung gestellt werden. Hierzu soll während der Projektlaufzeit eine multinationale Konferenz veranstaltet werden.
Auf türkischer Seite werden mit Bursaİl Milli Eğitim Müdürlüğü (Bursa Provincial Directorate of National Education) und Nilüfer İlçe Milli Eğitim Müdürlüğü (Nilüfer District Directorate of National Education) zwei Schulaufsichtsbehörden auf Provinz- und Distriktebene beteiligt sein, die in den bereits vorhandenen Formen ihrer Zusammenarbeit untereinander und mit den Schulen eine gute Grundlage für die Realisierung des Projekts bieten.
BTSO Hayri Terzioğlu Teknik ve Endüstri Meslek Lisesi (BTSO Hayri Terzioğlu Technical and Vocational High School) und Friedrich-Feld-Schule in Gießen werden einerseits mit weiteren Schulen der jeweiligen Region direkt an der Evaluation beteiligt sein, andererseits aber auch zusätzlich die Rolle von beratenden und in die Projektplanung einbezogenen Institutionen übernehmen. Der auf Gießener Seite existierende Kooperationsrat zwischen Staatlichem Schulamt, Universität, den drei Studienseminaren und den Schulen der Region zu Fragen der Zusammenarbeit und Abstimmung in den Bereichen Lehrerfortbildung und Lehrerausbildung und das seit 10 Jahren erfolgreich agierende Netzwerk „Voneinander Lernen“ sollen in die Erprobung und Weiterentwicklung einbezogen werden (Website: www.voneinander-lernen.de).
Eine kürzlich eingerichtete Arbeitsgruppe des Netzwerks beschäftigt sich ebenfalls bereits mit der Thematik des Berufseinstiegs junger Lehrerinnen und Lehrer. Die hiermit vorhandenen Arbeits- und Kooperationsstrukturen werden solide Bausteine der angestrebten multinationalen Zusammenarbeit der drei Regionen Gießen, Bursa und Granada bilden. Die Koordination wird das Staatliche Schulamt in Gießen federführend übernehmen.
Darüber hinaus sollen auch die Möglichkeiten genutzt werden, die das Job- Shadowing Programm im Rahmen von Comenius bietet.
Presseberichterstattung zum Projektabschluss
Gießener Allgemeine vom 19. Juni 2013:
“Einstiegshilfen für junge Lehrer
Gießen (pd). Wenn junge Lehrer nach Studium und Referendariat die ersten beruflichen Gehversuche unternehmen, ist häufig vom »Praxisschock« die Rede. »Ob eine Lehrerkarriere erfolgreich verläuft oder nicht, hängt oft von den ersten Wochen und Monaten ab«, sagte am Dienstag Heinz Kipp vor Journalisten.
Der Leiter des Staatlichen Schulamts stellte gemeinsam mit den Autorinnen Dr. Christina Keßler und Kerstin Gromes das Buch »Bausteine zum Berufseinstieg in die Schule« vor. Die Sonderausgabe ist entstanden im Rahmen eines Comenius-Regio-Projekts mit Granada in Spanien. Die Kooperation mit der andalusischen Stadt habe sich mit dem Einstieg in die Praxis des Lehrerberufs befasst. Ziel sei es, jungen Lehrern in dieser Phase Unterstützung anzubieten, so Kipp.
Um herauszufinden, wo junge Lehrer/innen, die ihre erste Stelle nach dem Referendariat antreten, sich gut unterstützt fühlen oder Defizite sehen, habe man einen Online-Fragebogen an 220 Lehrer im Schulamtsbezirk Gießen/Vogelsberg verschickt. Der Rücklauf habe bei knapp 50 Prozent gelegen, berichtete Schulpsychologin Keßler. Was hat den Einstieg erleichtert? Was hat gefehlt? Was hätten Sie sich gewünscht? Mit solchen und vielen anderen Fragen habe man versucht, den praktischen Einstieg der jungen Pädagogen nachzuvollziehen. Aus den Antworten seien Bausteine entstanden, die sich im Buch wiederfinden. Häufig habe den neuen Kollegen der Einblick in Organisationsstrukturen gefehlt. Scheinbar banale Informationen wie der Standort des Kopierers oder des Lehrerparkplatzes seien oft zunächst unbeantwortet geblieben. Das Buch, das allen 125 Schulen im Schulamtsbezirk zur Verfügung gestellt wird, liefere eine Reihe von Beispielen, was eine Schulleitung im Blick haben sollte.
Auch die Sichtweise von Schulleitern sei in der 195 Seiten starken Ausgabe berücksichtigt worden. In Interviews kommen Gitta Holloch von der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach, Schulleiter Karl-Heinz-Bremer und Christiane Binz von der Aliceschule Gießen, Claudia Fröhlich-Koch von der Dieffenbachschule in Schlitz und Dr. Carsten Scherließ von der Gießener Liebigschule zu Wort. Die ersten Rückmeldungen von Schulleitern unterschiedlicher Schulformen seien ausgesprochen positiv und ermutigend gewesen, betonte Kipp.
Wie Kerstin Gromes erläuterte, gliedert sich das Buch der Reihe »Praxishilfen Schule« in einen Theorieteil mit vielen Hintergrundinformationen und einen Praxisteil, der sich als Leitfaden zur Gestaltung eines erfolgreichen Berufseinstiegs versteht.
Für rechtliche Grundlagen hatte sich das Autorenduo die Unterstützung des Juristen Martin Siewert gesichert. Der verwaltungsfachliche Aufsichtsbeamte am Schulamt bietet jungen Lehrkräften in dem Buch Orientierungshilfen, um sich Rechtsquellen erschließen zu können. Er sei von der Fragestellung ausgegangen, was man Lehrern nach dem Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe an die Hand geben könne.
Zusätzlich bietet das Buch auf einer »Microsite« weiterführende Materialien zum Thema. Der Zugang zu den Online-Arbeitshilfen ist kostenlos.
Als besonders wichtig bezeichnete Kipp, dass mit dem Buch eine systematische Bearbeitung des Themas »Berufseinstieg in die Schule« vorliegt. Bis September werde das Schulamt den Abschlussbericht für das Comenius-Regio-Projekt mit Granada vorlegen. Ein Folgeprojekt ist bereits beantragt: Es sieht eine Kooperation mit Bursa vor, der türkischen Partnerregion Hessens.”
Gießener Anzeiger vom 19. Juni 2013:
“Weit weg und doch dicht beisammen
Staatliches Schulamt will Berufseinstieg für Lehrer erleichtern
Gießen (cz). „Der Einstieg für Lehrer nach ihrem Referendariat ins Berufsleben ist oft sehr prägend“, sagt der Leiter des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis, Heinz Kipp. Dieser Start sei oft entscheidend für die weitere schulische Laufbahn. Daher hat das Staatliche Schulamt jetzt einen pragmatischen Leitfaden für Schulleiter und Schulen entwickelt, wie sie einem neuen Kollegen den Einstieg erleichtern könnten, erläutert Kipp. Grundlage dessen war eine Onlinefragebogenaktion, die sich an rund 220 Lehrer richtete. Rund die Hälfte hat sich beteiligt. Darin wurde abgefragt, welche Hilfe sie bekommen hätten und welche Hilfen sie sich noch wünschen würden. Dabei seien es oft ganz einfache Orientierungsfragen, die den neuen Kollegen beschäftigten würden und die zur Erleichterung der Integration führten. Das Buch gliedert sich in zwei Teile, einen theoretischen und einen Praxisteil. Wobei bewusst das Bausteinmodell ausgewählt worden ist, da die Voraussetzungen und die Bedarfe in den einzelnen Schulen sehr unterschiedlich sei, ergänzt Schulamtsdirektorin Kerstin Gromes bei der Präsentation. Viele der Vorlagen seien quasi 1:1 übertragbar und sämtliche Formulare seien bei dem Verlag online abrufbar, ergänzt Dr. Christina Keßler. Ergänzt wird das Buch durch einen juristischen Teil, der helfen soll, sich einzelne Rechtsquellen zu erschließen, sagt Martin Siewert, Jurist im Schulamt. Das Buch „Bausteine zum Berufseinstieg in die Schule“ ist an alle 125 Schulen des Bezirks verteilt worden. Allerdings, so Kipp, habe es ein großes Maß an Allgemeingültigkeit für sämtliche Schulen in Hessen, wenn nicht sogar deutschlandweit. Das Buch eigne sich auch gut als Hilfestellung für jeden neu an eine Schule kommenden Lehrer.
Das Buch entstand im Rahmen des Comenius-Regio-Programms, an dem sich das Staatliche Schulamt und die Schulaufsichtsbehörde im rund 2200 Kilometer entfernten Granada (Spanien) beteiligt hatten. Parallel dazu entwarf eine Gruppe aus dem spanischen Granada ein ähnliches Arbeitsbuch für dortige Lehrer Dabei konnten sie feststellen, dass zwar die Schulsysteme komplett verschieden sind, jedoch die Probleme, mit denen neue Lehrer zu kämpfen haben, sich doch sehr ähneln. Kipp denkt derweil schon über ein Folgeprojekt nach, da sich die Zusammenarbeit mit den spanischen Kollegen als sehr fruchtbar erwiesen habe.”
Vorstellung der Projektergebnisse mit Schulleitern der Region Gießen/Vogelsberg
Am 04. Juni 2013 stellte die Gießener Projektgruppe Schulleiterinnen und Schulleitern der Region die Projektergebnisse vor. Außerdem erhielten alle Teilnehmer den mit finanzieller Hilfe der Europäischen Kommission beim Carl Link Verlag herausgegebenen Sonderdruck des Buches “Bausteine zum Berufseinstieg in die Schule” und konnten unter Anleitung von Moderator Frank Hielscher erste Erfahrungen im Umgang mit dem Konzept sammeln.
Besonders positiv wurde von den Teilnehmern die Möglichkeit aufgenommen, die Materialien direkt von der angebotenen Microsite des Verlages kopieren und bearbeiten zu können
Vorstellung des fertigen Konzepts in Buchform
Erste Schritte in der Arbeit mit den Bausteinen
Schulleiterinterviews zu den Bausteinen zum Berufseinstieg
Bausteine zum Berufseinstieg neuer Lehrkräfte – Schulleiterinterviews
Zu den Einsatzmöglichkeiten der Bausteine zum Berufsstart wurden die nachfolgenden Interviews mit Schulleiterinnen und Schulleitern der Region Gießen-Vogelsberg durchgeführt.
Interview mit Herrn Oberstudiendirektor Dr. Carsten Scherließ, Liebigschule, Gymnasium in Gießen
1. Wie schätzen Sie den Stellenwert des Materials für die schulische Praxis ein?
Die entwickelten „Bausteine zum Berufsstart“ sind für Schulleitungen, aber auch für Kollegien eine wertvolle Hilfe zur Bewältigung dieser zentralen Aufgabe. Die systematische Zusammenstellung der unterschiedlichen Aspekte trägt dazu bei, die Einführung und Begleitung neuer Kolleginnen und Kollegen sowohl inhaltlich als auch organisatorisch professionell und nachhaltig zu gestalten.
2. Gibt es Teile, die Ihnen besonders wichtig sind?
Aus meiner Sicht gibt es zwei zentrale Bausteine für einen erfolgreichen Einstieg von neuen Lehrkräften:
Einerseits benötigen diese in übersichtlicher Form eine (schriftliche) Zusammenstellung wichtiger Informationen (z.B. über Zuständigkeiten und Abläufe). Hier bietet die Handreichung eine hilfreiche Übersicht.
Andererseits ist es entscheidend, wie die neuen Lehrkräfte aufgenommen und eingeführt werden: Wie, wo, wann, wie lange und von wem werden sie begrüßt und begleitet?
Ich bin der Überzeugung: Lehrkräfte, die gut informiert sind und sich gleichzeitig wohl fühlen, werden engagierte Arbeit leisten.
3. Welche Schritte haben Sie an Ihrer Schule mit Hilfe des Bausteinsystems geplant oder bereits realisiert?
In der Liebigschule haben wir bereits seit wenigen Jahren ein „Einsteigerkonzept“. Die vorliegenden „Bausteine zum Berufsstart“ haben uns jedoch geholfen, unser Konzept zu evaluieren und nochmals zu überdenken.
Mir persönlich hat die Handreichung nochmals eindrücklich vor Augen geführt, wie komplex, aber auch wie wichtig die Thematik „Einstieg in den Lehrerberuf“ ist. Insofern bin ich den Autoren sehr dankbar.
Interview mit Frau Oberstudiendirektorin Gitta Holloch, Alexander-von-Humboldt-Schule, Gymnasium in Lauterbach
1. Wie schätzen Sie den Stellenwert des Materials für die schulische Praxis ein?
Die Bausteine für den Berufsstart sind ausgesprochen hilfreich, um neuen Lehrkräften Orientierung im System Schule zu geben. Wir wissen, dass die ersten drei Jahre an einer Schule entscheidend für das gesamte Berufsleben sind. Deshalb ist eine systematische Begleitung so wichtig – und mit den Bausteinen gelingt es Schulen, alle wichtigen Aspekte in den Blick zu nehmen.
2. Gibt es Teile, die Ihnen besonders wichtig sind?
Die Bausteine A, B und C (Basisinformationen und Angebote der Schulleitung und der Schule) enthalten wichtige Checklisten – so werden wir nicht vergessen, relevante Informationen an Berufseinsteiger weiterzugeben.
Die Autoren haben mit dem Baustein D (Rechtliche Grundlagen) einen Bereich angesprochen, über den junge Lehrkräfte häufig nur geringe Kenntnisse haben. Konflikte mit Schülern oder Eltern lassen sich häufig vermeiden, wenn die pädagogische Arbeit zu den Rechts- und Verwaltungsvorschriften konform ist. Berufseinsteiger, die sicher und souverän mit Rechtsnormen umgehen, werden ihre pädagogischen Spielräume viel intensiver nutzen.
3. Welche Schritte haben Sie an Ihrer Schule mit Hilfe des Bausteinsystems geplant oder bereits realisiert?
Aus den Angeboten der Schule (Baustein C) werden wir mit dem Personalrat eine Checkliste der Kommunikation an unserer Schule erarbeiten. In dieser sollen die Fragen nach einem Mentor für Junglehrer, der Hospitation im Unterricht und an Elternabenden und der Aspekt des Materialaustausches eine wichtige Rolle spielen. Die Bausteine zum Berufsstart sind uns dabei ein sehr wichtiger Leitfaden.
Interview mit Frau Rektorin Claudia Fröhlich-Koch, Dieffenbachschule, Grundschule in Schlitz
1. Wie schätzen Sie den Stellenwert des Materials für die schulische Praxis ein?
Konzeption und Aufbau des vorliegenden Materials „Bausteine für den Berufsstart“ sind systematisch strukturiert und klar gegliedert. Die Unterbereiche können als Leitfaden dienen, um dann entsprechend schuleigener Schwerpunkte systembezogen zu gewichten und auszuwählen. Die so gewählten Themen können sowohl von Schulleitung als auch von Arbeitsgruppen oder einzelnen Kolleginnen und Kollegen bearbeitet und umgesetzt werden. Es erscheint sinnvoll, von vorhandenen Strukturen ausgehend ein erweitertes Konzept zu entwickeln.
2. Gibt es Teile, die Ihnen besonders wichtig sind?
Besonders wichtig erscheinen uns
• Einen strukturellen Überblick über das System Schule und die vorherrschende Arbeitsweise zu geben (z.B. durch die Erstellung eines Leitfadens für die Hand des Berufseinsteigers)
• Verlässliche Ansprechpartner zu benennen
• Netzwerkbildung transparent zu machen
3. Welche Schritte haben Sie an Ihrer Schule mit Hilfe des Bausteinsystems geplant oder bereits realisiert?
Da sich unsere Schule zurzeit in der Vorbereitung auf die 2. Schulinspektion und der Konzeptentwicklung für eine Pädagogische Mittagsbetreuung befindet, werden wir mit der Weiterarbeit an diesem für Berufseinsteiger höchst bedeutenden Thema erst im Herbst 2013 fortfahren.
Interview mit Frau Studiendirektorin Christiane Binz und Herrn Oberstudiendirektor Karl-Heinz Bremer, Aliceschule, Berufliche Schule in Gießen
1. Wie schätzen Sie den Stellenwert des Materials für die schulische Praxis ein?
Das Material ist eine sehr hilfreiche, gut strukturierte Handreichung, die vielfältige Handlungsfelder detailliert beschreibt. Für Schulleitungen ergeben sich durch die vielen Beispiele eine Fülle von Anregungen, die auf Tauglichkeit für die eigene Schule überprüft und gegebenenfalls übernommen werden können.
2. Gibt es Teile, die Ihnen besonders wichtig sind?
Die Basisinformationen der Schule helfen nicht nur den neuen Lehrkräften, sondern bieten auch der Schulleitung die Chance, eigene Strukturen und Prozesse einer kritischen Würdigung zu unterziehen.
Wichtiger als gute schriftliche Handreichungen sind die unter den Bausteinen B und C genannten Maßnahmen wie: Paten/Mentoren benennen, Gesprächstermine vereinbaren, Berufseinsteigerrunde initiieren, gegenseitige Hospitationen ermöglichen, Feedbackgespräche mit Mitgliedern der Schulleitung, Angebote zur kollegialen Fallberatung u. ä.
3. Welche Schritte haben Sie an Ihrer Schule mit Hilfe des Bausteinsystems geplant oder bereits realisiert?
Vorher schon umgesetzt:
- Fotowand
- Konfliktleitfaden
- Lehrerinfomappe mit z.B. Übersichten über Zuständigkeiten und schulische Gremien
- Mentorensystem mit Zuordnungen und Terminen
- Interner Bereich Homepage
Geplant:
- Kollegiale Hospitationen
Bedürfnisse und Erfahrungen beim Start in den Lehrerberuf
Bedürfnisse und Erfahrungen beim Start in den Lehrerberuf
Unter dem Titel “Bedürfnisse und Erfahrungen beim Start in den Lehrerberuf” haben die Projektleiterin Kerstin Gromes und Dr. Christina Keßler die Ergebnisse der Befragungen junger Lehrerinnen und Lehrer in Gießen und Granada zum Thema Berufseinstieg gegenübergestellt.
Der Artikel ist erschienen in der Zeitschrift SchulVerwaltung 5/2013 (Seite 143 – 146).
Download des Artikels:
Bedürfnisse und Erfahrungen beim Start in den Lehrerberuf (pdf)
Hinweis: Hier können Sie die SchulVerwaltung bestellen.
Link zum Shop: Zeitschrift SchulVerwaltung
Buchveröffentlichung zum Projekt
Buchveröffentlichung zum Projekt
Ausgehend von den Ergebnissen des Comenius Regio Projekts mit Granada geben Dr. Christina Keßler und die Projektleiterin Kerstin Gromes in Zusammenarbeit mit dem Carl Link Verlag ein Fachbuch für Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Schulleitungsteams heraus. Mit diesem für alle Schulformen und bundesweit einsetzbaren Handbuch wird der Schulleitung, in Form eines Baukastensystems, eine strukturierte Material- und Ideensammlung angeboten, die ihr unter Einsparung von Zeit dabei helfen soll, ein schulinternes Konzept zur Einarbeitung neuer Lehrkräfte zu erstellen. Es bietet einen umfangreichen Überblick darüber, in welchen Bereichen junge Lehrkräfte besondere Unterstützung benötigen und umfassende Beispiele, wie diese Ideen systematisch an der Schule umgesetzt werden können. Mit den praxisnahen Mustervorlagen auf der dazugehörigen Microsite mit Downloadbereich stellt dieser Titel eine Handreichung dar, die flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Einzelschule angepasst werden kann.
Link zur Informationsseite des Carl Link Verlages:
Bausteine zum Berufseinstieg in die Schule
Zu den Einsatzmöglichkeiten der Bausteine zum Berufseinstieg wurden die nachfolgenden Interviews mit Schulleiterinnen und Schulleitern der Region Gießen-Vogelsberg durchgeführt: Schulleiterinterviews
Überreichung der Urkunde bei der Comenius Regio Jahrestagung 2012 in Dresden
Am 11. und 12. Dezember 2012 veranstaltete der Pädagogische Austauschdienst PAD in Dresden die Jahrestagung zum Comenius Regio Programm, an der Mitarbeiter des Projekts “Berufseinstiegshilfen für Lehrerinnen und Lehrer” mit spanischen Gästen teilnahmen. Im Verlauf der Sitzung gab es Gelegenheit, den aktuellen Stand des Projekts in Form einer Minipräsentation vorzustellen. Im Abschlussplenum wurde dem Leiter des Staatlichen Schulamtes in Gießen, Heinz Kipp, und der Projektleiterin Kerstin Gromes die mit der Auszeichnung “Projekt des Monats Oktober 2012″ verbundene Urkunde durch Herrn Patrick Adam, dem Vertreter des Hessischen Kultusministeriums, überreicht.
Die durch Herrn Dr. José Antonio Gutierrez (CEP Motril) und Frau Encarnación Moreno Fernández (Junta de Andalucia) vertretene spanische Delegation erhielt aus der Hand des Vertreters des Hessischen Kultusministeriums ebenfalls eine Urkunde als Anerkennung für die auf europäischer Ebene geleistete Projektarbeit.
Download: Projektpräsentation auf der Comenius Regio Jahrestagung 2012 in Dresden (pdf 1,7 MB)
Link zur Berichterstattung auf der Website des Pädagogischen Austauschdienstes PAD
===> Comenius Regio Jahrestagung 2012 in Dresden
Die folgenden Fotos zeigen die Übergabe der Urkunde und die Vorstellung des Projekts während der Tagung.