Projektinfo

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Überall in Europa treffen junge, frisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die gerade ihre universitäre Ausbildung absolviert und eine Praxisphase durchlaufen haben, auf unterschiedlichste Situationen bei ihrem Berufseinstieg. Gerade der Beginn der Berufslaufbahn birgt Chancen aber auch Risiken, über die sich viele Betroffene nicht im Klaren sind. Motivation und zunehmende Professionalität im Handeln gehören zu den Schlüsselqualifikationen von Lehrerinnen und Lehrern und sind mit Blick auf die Unterrichtsqualität entscheidender als andere Faktoren wie Schulgröße, Klassengröße etc (vgl. Untersuchung von Mc Kinsey u. Co.: How the world’s best performing school systems come out on top (2007). Der Berufseinstieg kann hierbei entscheidende Weichenstellungen leisten.
 
Die Einsatzschulen sind auf diese Situation und die Erwartungen auf Seiten der neuen Lehrkraft aber auch auf Seiten des jeweiligen Kollegiums in sehr unterschiedlicher Weise vorbereitet. Die Spannbreite reicht hier vom „Sprung ins kalte Wasser“ bis hin zu geplanten und abgestimmten Einstiegshilfen.

 
Die Frage der Berufseinstiegsbegleitung für Lehrerinnen und Lehrer wurde vom Staatlichen Schulamt Gießen wie auch von der Delegación de Educación de Granada als ein Thema von gemeinsamem Interesse und erheblicher Bedeutung für einen erfolgreichen Berufsstart identifiziert. Auf beiden Seiten (Delegación und Schulamt) gibt es bereits unterschiedliche Maßnahmen und Hilfen für junge Lehrerinnen und Lehrer aber auch für die betroffenen Schulen. Diese entbehren aber derzeit noch sowohl der Systematik wie auch der Verbindlichkeit, so dass insgesamt von einer für alle Beteiligten nicht zufrieden stellenden Situation ausgegangen werden kann. Es wurde vereinbart, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame (nach den regionalen Gegebenheiten ausdifferenzierte) und übertragbare Vorschläge zu erarbeiten und in einem Manual (Handreichung)  zusammenzufassen. Des Weiteren soll die Website des Projekts nicht nur für die Projektlaufzeit zur Verfügung stehen. Hier sollen im Laufe der Zeit Ergebnisse vorgestellt und eine Kommunikationsplattform angeboten werden.

Auf Giessener Seite existiert inzwischen ein Kooperationsrat zwischen Staatlichem Schulamt, Universität und den drei Studienseminaren zu Fragen der Zusammenarbeit und Abstimmung in den Bereichen Lehrerfortbildung und Lehrerausbildung.

Im Bereich Gießen-Vogelsberg existiert seit 10 Jahren ein Netzwerk, das sich in besonderem Maße allen Themen der Schulentwicklung annimmt. Derzeit sind etwa 75% aller Schulen des Bereichs, das Staatliche Schulamt und die drei Studienseminare in diesem Netzwerk organisiert (Website: www.voneinander-lernen.de). Eine kürzlich eingerichtete Arbeitsgruppe des Netzwerks beschäftigt sich bereits mit der Thematik des Berufseinstiegs junger Lehrerinnen und Lehrer und wird einen Baustein der geplanten Kooperation mit Granada bilden können.

Darüber hinaus sollen auch die Möglichkeiten genutzt werden, die das Job-Shadowing Programm im Rahmen von Comenius bietet.